Mitte Dezember 2019 wurde der erste Patient, der am neuartigen Corona-Virus 2019 erkrankte, in einem Krankenhaus in der chinesischen Großstadt Wuhan in der Provinz Hebei aufgenommen. Drei Monate später sind allein in China rund 90.000 Patienten positiv auf COVID-19 getestet worden. Die Dunkelziffer ist hoch, weil nicht genügend Testkits für das Virus bereitstehen und Krankenhausbetten fehlen. Die chinesische Regierung riegelte erst die 11-Millionen-Metropole Wuhan ab, später die gesamt Provinz mit rund 56 Millionen Einwohnern, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Landesweit werden die chinesischen Neujahrsferien, die am 25. Januar 2020 begannen, wochenlang verlängert und Fabriken bleiben geschlossen.
Zunächst sind die Nachbarländer Chinas von der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus betroffen – vor allem Südkorea und Japan. Danach schwappte die Krankheitswelle nach Europa. Insbesondere in Norditalien kann die Krankheit nicht eingedämmt werden. Per 7. März sind knapp 6.000 Menschen an COVID-19 erkrankt und 233 bereits gestorben. Die italienische Regierung schließt zunächst Kleinstädte, dann landesweit alle Schulen, Universitäten und Museen für einen Monat. Am 8. März 2020 soll fast ganz Norditalien mit rund 16 Millionen Menschen abgeriegelt werden. Quarantäne-Maßnahmen scheinen die einzige erfolgsversprechende Reaktion auf die hohe Ansteckungsgefahr zu sein.
Über Italien gelangen viele Infizierte nach Deutschland, wo sich zwar die COVID-19-Krankheit mit mehr als 800 Fällen rasch verbreitet, bis zum 8. März 2020 aber noch keine Todesopfer zu beklagen sind. Die Deutschen reagieren mit Hamsterkäufen. Insbesondere Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel sind kaum noch verfügbar. Auch Toilettenpapier und Nudeln werden leer gekauft – mit Ausnahme von Vollkornnudeln.
von Oliver Krautscheid, Frankfurt am Main